Ja ihr habt richtig gelesen. Die heutigen Nachrichten aus der Tierklinik waren sehr erfreulich. Also schnappten sich Lutz und Heike gleich Tyson und übten an ihm die passive Mobilisation. Tyson genoss es sichtlich und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Ich glaube er spürt das jetzt alles wieder besser wird und Deniz bald nach Hause kommt.
Laut Auskunft der netten Dame am anderen Ende der Leitung, wurde Deniz heute raus an die frische Luft getragen und auf die Beine gestellt. Er kann zwar noch nicht laufen da seine Beine noch zu steif sind, jedoch stand er heute ganze 10 Minuten eigenständig auf seinen vier Pfoten und schnupperte frische Luft. Yeah.
Auch sitzen klappt schon recht gut. Deniz gibt sich auch sehr viel Mühe zu fressen. Er frisst Nassfutter. Das Maul kann er noch nicht öffnen, das ist auch die letzte Muskulatur in der sich die Verkrampfung bei einer Tetanusinfektion wieder löst. Ganz kleine Stücken fressen, schafft er mit etwas Mühe schon ganz gut.
Wir müssen noch ein wenig Geduld haben. Wenn wir uns an vor vier Tagen zurück erinnern, konnte er gar nichts mehr. Diese Nachrichten heute zu hören, war ein Riesenfortschritt für uns: “Es geht in die richtige Richtung.”
In dem Moment in dem ich diese Nachrichten hörte, befand ich mich mit Gabi der Patentante unseres Hundes Nero, bei Heidi in der Klinik. Mein Atem stockte. Sprachlos musste ich es mir noch einmal durch den Kopf gehen lassen: “Es wird nicht mehr schlechter………..es kann jetzt nur noch stagnieren oder besser werden………….heißt das jetzt?……..”
Heidi sah schon wieder mein Gedankenkarussell und blickte mich schief an. Also wiederholte ich die Worte aus meinem Kopf noch einmal und bildete sie in Frageform zu Worten. Heide bejahte jede meiner Fragen. Also fuhr ich fort während ich Heidi mit weit aufgerissenen Augen an sah und stammelte: “Das heißt ja……….also bedeutet das nicht…….also im Grunde genommmen…….Deniz ist über den Berg? Er muss nicht mehr um sein Überleben kämpfen?……..Hat……..Deniz…….es…….jetzt…….wirklich…….geschafft? Er musste nur wieder auf die Beine kommen?”
Heidi sah mir fest in die Augen und bejahte auch diese Frage. Nun war es der Startschuss für mich. Plötzlich sprang ein Riesenwasserfass in mir auf. Alles was ich noch raus bringen konnte war: “Ohhhhhh mein Gott, Deniz hat es wirklich geschafft, er hat überlebt, wir haben den Kampf tatsächlich gewonnen?”, bevor ich bitterlich begann zu Weinen. Die ganze letzte Woche war der reinste Höllentrip, nicht nur mit Deniz. Auch wegen Heidi und Kathrin die eine Not-OP an einem Zahn hinter sich hatte. Die Ganze Anspannung der letzten Wochen kamen mit meinen Tränen aus mir heraus geschossen. All der Kummer, all die Sorgen, das Bangen, das Warten, das Hoffen, das Fiebern, die Verzweiflung, die Machtlosigkeit flossen erlösend aus mir heraus. Gleich ermahnte ich mich innerlich wieder. Ich traute mich nach den Tagen des Auf und Ab noch nicht, mich wirklich zu freuen. Die Angst steckt noch immer in den Knochen. Ich vermute Lutz und Heike geht es auch so. Jedoch ist es ein kleiner Hoffnungsschimmer am Horizont. Für den Moment waren wir alle Glücklich. An dem Ausdruck in Verbindung mit dem Kampf um einen Tetanushund: “Einmal Hölle und wieder zurück.”, ist wirklich etwas dran.
Das zweite was Heidi zu dem Mann im Aufwachraum sagte, der über sie gebeugt stand, war: “Wie geht es Deniz?” Ihre ersten Worte waren: “Du bist nicht der Mann den ich sehen will. Das Personal war so Neugierig wer nun dieser Deniz war, das Heidi dem Personal die gesamte Geschichte erzählte.
Heidi ging es heute Morgen noch nicht so gut. Große Schmerzen bis sie das Mittel austauschten und die Schmerzen langsam weniger wurden. Das Laufen klappte auch nicht so richtig. Heidi war zu Ungeduldig, bis auf wenige Schritte zum WC ging nichts. Anschließend hatte sie die Nase so gestrichen voll, das sie sich weigerte mit der Physiotherapie zu laufen. Also holten Gabi und ich, Heidi aus dem Bett. Um die Genesung zu Beschleunigen, ist es wichtig das die “frisch Operierten” sofort aufstanden und ein paar Schritte liefen. Anderenfalls würde sich die Genesung ewig hinziehen. Es funktionierte und sie lief schon sehr gut. Wir waren 10 Minuten im Park an der frischen Luft. Sie hatte seit 2 Tagen nicht geraucht und war sehr Glücklich. Raucher kommen eher wieder auf die Beine, sie haben eine Motivationsquelle bei der Aufstehen und Laufen Grundvoraussetzungen sind.
Es sah also sehr gut aus. Beide Patienten standen, beide waren 10 Minuten an der frischen Luft und beide können sitzen und essen. Hoffentlich könne beide Bald entlassen werden und zusammen das Laufen trainieren.
So ging ein Tag mit vielen guten Nachrichten zu Ende.
Deniz und Heidi kämpfen weiter.
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