SITUATION VOR ORT
Herausforderungen und Hindernisse
Die Situation in Ostungarn ist eine komplexe und schwierige Angelegenheit, die von vielen Herausforderungen und Problemen begleitet wird. Von der Überbevölkerung, über mangelnde Ressourcen bis hin zu absurden Gesetzen, die unsere Arbeit erschweren, gibt es unzählige Hindernisse, die es zu überwinden gilt und damit viele Fronten an denen wir gleichzeitig kämpfen.
DIE SITUATION VOR ORT
Ungarn hat eine unvorstellbar große Anzahl an Straßenhunden, die gefühlt immer mehr wird. Auf der Straße sind sie nicht nur natürlichen Gefahren ausgesetzt, wie Hunger, Kälte oder Krankheiten und Parasiten, sondern auch den Menschen, welche sie verjagen, anfahren und verletzt zurück lassen, oder sie sogar misshandeln und auf sie schießen, denn Hunde sind dort nichts wert. Täglich gibt es Meldungen über angefahrene oder verletzte Hunde, über Welpenfunde oder Ähnliches.
Unkontrollierte Vermehrungen
Die Mehrzahl der Hunde in Ostungarn sind sich selbst überlassen und dabei spielt es kaum eine Rolle ob auf der Straße lebend oder “mit Besitzer”, denn 90% der Tiere, die in Tötungsstationen landen, stammen aus Roma-Dörfern. Die Menschen in diesen Orten sind sehr arm, leben vom Staat und verfügen nicht über die nötigen finanziellen Mittel ein Tier ausreichend mit Futter, geschweige denn medizinisch zu versorgen. Die Hunde leben vor Wind und Wetter ungeschützt außerhalb des Hauses auf dem Grundstück, oftmals ihr Leben lang an einer Kette (und dabei ist es keine Seltenheit, dass Ketten, Halsbänder, Seile oder Schnüre an Welpen angebracht werden und diese dann irgendwann einwachsen, weil sie keiner mehr entfernt und der Hund damit weiter wächst!). Meist aber laufen sie einfach frei herum. Dies begünstigt wiederum die unkontrollierten Vermehrungen, da diese Tiere nicht kastriert sind. Mehr als 70 % der geborenen Welpen sind ungewollt. Ohne die nötige Versorgung sterben sie oder werden ausgesetzt und landen auf der Straße.
Das Tötungssystem des Landes
Von da aus werden sie von den Mitarbeitern der Tötungsstationen eingefangen, welche oftmals Verträge mit den Städten und Ortschaften haben, um diese zu “säubern”. Von da aus landen sie in den vielen Tötungsstationen des Landes und werden dort auf brutale Art und Weise getötet. Laut Gesetz dürfen die in die Tötung geratenen Hunde nach einer Ablauffrist von 45 Tagen getötet werden. Sie leben dort in unterirdischen Verhältnissen und erhalten oftmals nicht einmal Futter oder Wasser, damit sich “das Problem von selbst erledigt”.
Das Ganze ist ein Teufelskreis, den man einzig und allein durch flächendeckende Kastrationsprogramme in den Griff bekommen könnte, was im ersten Moment gar nicht so unrealistisch erscheint. Doch damit kommen wir zu unseren Endgegner:
Die Politik
Wir müssen wohl nicht erwähnen, dass die Politiker des Landes den Ernst der Lage noch nicht erkannt haben bzw. es bevorzugen ihre Augen davor zu verschließen. Somit gibt es von Seiten des Staates hier keinerlei finanzielle oder strukturelle Unterstützung. Hinzu kommt jedoch zu allem Übel ein sehr fragwürdiges “Tierschutzgesetz” (Ja die gibt es offenbar, jedoch stellt sich hier die Frage, wer damit geschützt wird?), welches besagt, dass ein Tier erst dann kastriert werden darf, wenn es vollständig geimpft und gechipt ist. Da dies bei maximal 10% der Hunde in dieser Region der Fall ist, müssen die Tierschützer zusätzlich für diese Kosten aufkommen, welches einen schnellen Präventionsprozess unmöglich macht. Durch diese Vorgaben schreiten Kastrationsprogramme nur sehr langsam voran, was wiederum dazu führt, dass viel zu viele Tiere wieder fruchtbar sind und wieder und wieder unzählige Welpen in die Welt setzen.